Feedback geben: Loben – aber richtig

ZCOPE Support am 4. Mai 2009 um 8:52 Uhr

“Tadeln ist leicht, deshalb versuchen sich so viele darin. Mit Verstand loben ist schwer, darum tun es so wenige.” (Anselm Feuerbach, deutscher Maler)

Ich habe mir über das Loben nur wenige Gedanken gemacht – bis zu dem Tag, als mein damaliger Chef zum Thema Feedback gemeint hat, er würde uns vor dem ganzen Team kritisieren – wenn er jedoch nichts sage, dann sei das praktisch ein Lob.

Die Folgen dieses Ansatzes: wenn er nichts gesagt hat, hat sich das keinesfalls wie ein Lob oder auch nur ein „Okay“ angefühlt, sondern so, als hätte er eben nur noch nichts zu bemängeln gefunden. Man konnte nie sicher sein, ob das eigene Tun auch nur „passt“ – geschweige denn, ob es gut ist.

Dabei geht es nicht darum, ständig über den grünen Klee gelobt zu werden. Feedback ist für jeden Mitarbeiter wichtig, sowohl als Kritik als auch als Lob: aus dem einen lernt man, das andere bestätigt die eigenen Bemühungen. In jedem Fall kann man die eigene Arbeit besser einschätzen.

Entgegen der landläufigen Meinung bin ich sogar dafür, den eigenen Chef zu „loben“ (der ist schließlich auch nur ein Mensch und wer lobt ihn sonst?) – wenn auch anders formuliert als einem Kollegen oder Untergebenen gegenüber (aber immer ehrlich – Einschleimen gilt natürlich nicht).

Und wie lobt man nun richtig?

Jochen Mai schreibt: „Loben ist keine Holschuld. Es bleibt eine Bringschuld.“ und listet acht Regeln auf:

1. Seien Sie ehrlich dabei und loben Sie nur, was auch Lob verdient.
2. Seien Sie dabei so konkret wie möglich und pauschalisieren sie nicht! So bleiben Sie glaubwürdig.
3. Loben Sie Außergewöhnliches mehr als Selbstverständliches, aber nicht ausschließlich. Sonst beflügelt es nicht.
4. Loben Sie schnell, nicht vier Wochen später.
5. Loben Sie nicht nur Ergebnisse, sondern auch Engagement.
6. Loben Sie laut, vor Publikum und nicht nur im Verborgenen. Das spornt alle an.
7. Loben Sie nicht immer dieselben, aber loben Sie immer alle, die es verdient haben.
8. Loben Sie stets nach transparenten wie fairen Maßstäben. Willkür entwertet jeden Applaus.

RSS Feed subscribe to this post.

Comment

CAPTCHA-Bild
*


Comment subscribe to RSS Feed or make a trackback to 'Feedback geben: Loben – aber richtig'.

Feeling curious? Try it out for free!