Nach längerer Zeit melde ich mich wieder mal mit einem kleinen Gastbeitrag in der ZCOPE Community.
Wie Sie wissen, basiert ZCOPE auf einem agilen Projektmanagement-Verständnis. Damit sind u.a. folgende Prinzipien verbunden:
- Kommunikation und Interaktion stehen im Zentrum
- Einfachheit und Pragmatismus statt Bürokratismus und blinder Methodengläubigkeit
- soviel Planung und Dokumentation wie nötig, nicht soviel wie möglich
- kontinuierliche Weiterentwicklung des Projekts und deren Inhalte (iteratives Vorgehen), kontinuierliche Änderungen
- schnell funktionierende Lösungen erarbeiten
Sind diese (agilen) Prinzipien nur in Softwareentwicklungsprojekten anwendbar? Nein. Ich meine, dass diese Prinzipien auf sehr viele Projektarten übertragbar sind. Entscheidend ist jeweils, dass Sie die richtige Mischung zwischen stabilen Rahmenbedingungen und agilem, flexiblen Vorgehen finden. Ich möchte dies am Beispiel eines Innovations- oder Produktentwicklungsprojekts kurz erläutern.
A) Bei Innovationsprojekten macht es nach wie vor Sinn, sich an erprobte Stage-Gate-Modelle anzulehnen. Klare Milestones, klare Entscheidungskriterien, klare Prozesse.
B) Eine Detaillierungsebene tiefer sind die verschiedenen Dimensionen des Projekts (häufig deckungsgleich mit den involvierten Fachabteilungen) zu planen, vergleichbar mit dem RUP-Vorgehensmodell (Rational Unified Process).
Übertragen auf ein Innovationsprojekt könnte dies bedeuten, dass die Dimensionen Ideengenerierung, Businessplanung, Design, Konzeption & Spezifikation, Technik etc. über den gesamten Projektverlauf in unterschiedlichen Intensitäten vorkommen.
C) Wiederum eine Ebene tiefer folgt nun das klassische agile, iterative Vorgehen, welches aus einem an den PM Prozess des Project Management Institute angelehnt sein könnte.
Hier geht es darum, auf der operativen Ebene Inhalte, Ziele, Spezifikationen, Aufgaben, Kommunikationsimpulse etc. immer wieder zu initiieren, zu planen, umzusetzen, begleitend zu steuern und zu überwachen und schlussendlich abzuschließen.
Diese Systematik lässt sich meines Erachtens auf Innovations- und Produktentwicklungsprojekte sehr gut umlegen. Denn gerade in der Kombination von traditionellen, stärker auf Stabilittät ausgerichteten Vorgehensmodellen und agilen Methoden, Prinzipien und Prozessen liegt die große Chance.
Stefan Hagen
PM-Blog.com